Vortrag:
Geschichte der Salzgewinnung - Salinen im Raum Hannover
am Freitag, den 20. September 2024 um 18.30 Uhr
im Vortragssaal Lampenstube, An der Halde 8 in Ronnenberg-Empelde
Lange bevor das Zeitalter der ‚Großen Industrie‘ in Deutschland begann, erlangte die Steinkohle, die sonst noch wenig Verwendung fand, gewisse Bedeutung als Brennstoff zum Salzsieden. So gehen die Anfänge des Bergbaureviers am Osterwald im späten 16. Jahrhundert auf Herzog Julius von Wolfenbüttel zurück, der die dort anstehende Kohle zum Betrieb seiner Salzkothen in Salzhemmendorf nutzen wollte.
Auch in der Ruhrregion, später ein Zentrum der Schwerindustrie, verfeuerte man anfangs Kohle, um Salz zu produzieren. Im Königreich Hannover nahm Georg Egestorff, Sohn des auch als Kalkjohann bekannten frühindustriellen Unternehmers Johann Egestorff, 1832 südwestlich von Hannover eine Saline in Betrieb. Als Brennstoff nutzte er Steinkohlen aus dem nahegelegenen Deister, für die er Abbaurechte besaß. Der Verkauf des Salinensalzes brachte Egestorff erhebliche Gewinne ein, die er in den Aufbau eines Firmenimperiums investierte. Die aus dem Benther Salzstock stammende Sole nutzten später weitere Salinen, unter anderem bei Benthe und Linden. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich südwestlich von Hannover – ebenfalls auf dem Benther Salzstock – ein bedeutendes Kalirevier.